Wallstein Verlag

Wunderkammer auf Papier


Die »Wickiana« zwischen Reformation und Volksglaube

Reihe: Frühneuzeit-Forschungen; Bd. 15


Zwischen 1560 und 1587 sammelte in Zürich der Pfarrer Johann Jakob Wick (1522-1588) Nachrichten aus ganz Europa, die er in 24 Handschriftenbänden zusammenstellte. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er den »Wunderzeichen Gottes«.


So entstand die umfangreichste Wunderchronik des 16. Jahrhunderts, eine Wunderkammer auf Papier. Lange Zeit wurde sie als Produkt eines sensationslustigen und abergläubischen Einzelnen verkannt. Wick war in seiner Zeit und in seinem Umfeld jedoch keineswegs eine Einzelerscheinung. Er war fest integriert in das Informationsnetz der Züricher Kirchenzentrale und wurde so von angesehenen Persönlichkeiten wie Conrad Gessner und Heinrich Bullinger regelmäßig mit Nachrichten versorgt.
Die »Wickiana« enstanden zeitgleich mit dem Aufkommen der ersten gedruckten frühneuzeitlichen Prodigiensammlungen und sind wie diese als typische Erscheinung der Konfessionalisierung anzusehen. Seit dem 18. und 19. Jahrhundert vermochten Gelehrte und Wissenschaftler aber kaum noch etwas anderes darin zu erkennen als ein Kompendium des Aberglaubens. Diese Sichtweise bestimmte die naturhistorische (Johann Jakob Scheuchzer), sittengeschichtliche (Johann Martin Usteri u.a.), historische (Ricarda Huch) und volkskundige Rezeption der »Wickiana« gleichermaßen bis ins 20. Jahrhundert hinein. Erst die neuere Kulturgeschichte markiert demgegenüber einen Paradigmenwechsel.
Die Untersuchung versteht sich als Studie zum reformierten Wunderglauben im konfessionellen Zeitalter und als Beitrag zur Geschichte der Histiographie und der Wissenschaft. Überdies erörtert sie aktuelle Fragen der frühneuzeitlichen Kulturgeschichte: zur Ordnung des Wissens, zum Informationsaustausch und zu den ihm zugrundeliegenden Medien in der Frühen Neuzeit.


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