Wallstein Verlag

Signal - Christian Boltanski


Hg. und eingeleitet von Bernhard Jussen, übersetzt von Ginger Diekmann, mit Beiträgen von Christian Boltanski, Thomas Lentes, Otto Gerhard Oexle und Monika Steinhauser

Reihe: Von der künstlerischen Produktion der Geschichte; Bd. 5


Boltanskis Werk und sein Umgang mit dem Holocaust stellt eine Herausforderung auch an Disziplinen jenseits der Kunstwissenschaft dar.


Christian Boltanski gehört zu den international renommiertesten Gegenwartskünstlern. Sein künstlerischer Umgang insbesondere mit der Erinnerung an den Holocaust hat diesen Ruf weit über die Kunstwelt hinaus begründet. In einer geisteswissenschaftlichen Forschungssituation, in der Erinnerungskulturen und Phänomene des kulturellen Gedächtnisses im Zentrum des Interesses stehen, sind seine Beiträge eine Herausforderung auch für Disziplinen jenseits der Kunstwissenschaft.
Das Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen hat Christian Boltanski eingeladen, um an seinem Werk Leistungen und Grenzen künstlerischer Arbeit am kulturellen Gedächtnis auszuloten - im Vergleich zur wissenschaftlichen Arbeit an diesem Gedächtnis. Christian Boltanski hat eine Arbeit beigetragen, die hier erstmals publiziert wird. Sie bedient sich einzelner Blätter aus der Zeitschrift »Signal«, die von 1940 bis 1945 von der deutschen Wehrmacht produziert und nur im Ausland verkauft wurde. Das seinerzeit unter (bild-)journalistischen Gesichtspunkten bahnbrechende Produkt wurde allein in den ersten drei Jahren in mehr als hundert Millionen Exemplaren und bis zu zwanzig Sprachen im Ausland verkauft. Boltanski hat aus zwanzig Heften des »Signal« jeweils einen farbigen Doppelaufschlag herausgenommen. Das Zusammentreffen der auf der linken und der rechten Seite des Blattes gedruckten Bilder ist zwar rein drucktechnisch bedingt, aber doch zugleich die Botschaft der Zeitung: Stets stehen »überlegene« Wehrtechnik und »überlegene« Kultur zusammen - und weisen den Weg in ein nach dem deutschen Sieg vermeintliches vereintes ideales Nachkriegseuropa.

Inhalt:

Christian Boltanski
Signal

Bernhard Jussen
Signal - Zur Einleitung

Signal - An Introduction


Thomas Lentes
Liturgien des Verschwindens. Materialreferenz in Kunst und Religion

Liturgies of Disappearing. Material References in Art and Religion


Otto Gerhard Oexle
Memoria und Kulturelles Gedächtnis im Werk Christian Boltanskis

Christian Boltanski: Memoria and Cultural Memory


Monika Steinhauser
Images stimuli. Boltanskis Kunst nach dem Holocaust

Images stimuli. Boltanski’s Art after the Holocaust


Zitierte Literatur

Bibliographie

Abbildungsnachweise

Acknowledgements
Bernhard Jussen

Bernhard Jussen ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Die Reihe »Von der künstlerischen Produktion der Geschichte« hat er 1997 am MPI für Geschichte in Göttingen begründet.

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