Wallstein Verlag

Imaginationen des Monströsen


Wissen, Literatur und Poetik der »Missgeburt« 1600–1835


Monstren in der frühen Neuzeit: zwischen Hirngespinst und Fehlbildung.


Monstren waren prominente Gegenstände des Wissens der frühen Neuzeit. Als solche verfügten sie über eine immense literarische Faszinationskraft, dienten aber zugleich als Projektionsfläche für Verwerfungen. Mit der Naturalisierung der Monstren seit dem 17. Jahrhundert wurden die negativen Aspekte der Monstrositäten vor allem der »Missgeburt« zugeschlagen, die nun als »Irrtum« oder »Fehler der Natur« das Gegenbild zu den fiktiven Monstren bildete.
Urte Helduser untersucht diese Dichotomisierung von der Renaissance bis zur Romantik in der Poetik und Ästhetik, der Anthropologie sowie in literarischen Texten. Sie zeigt, wie Monstren zu zentralen Reflexionsfiguren für das Verhältnis von Natur und Einbildungskraft werden und verfolgt die literarische Gestaltung der »Missgeburt« in der Auseinandersetzung mit dem Wissen um Missbildungen. Im Zentrum der Studie stehen Texte von Shakespeare, Gottsched, Wieland, Wezel, Jean Paul, Brentano und Görres sowie E. T. A. Hoffmann und Tieck.
Urte Helduser

Urte Helduser, geb. 1969, Literaturwissenschaftlerin, lehrt an der Universität Marburg. Veröffentlichungen u. a.: Spielräume des Anderen. Geschlecht und Alterität im postdramatischen Theater (Mithg., 2014); Geschlechterprogramme. Konzepte der literarischen ...

mehr



Pressestimmen
nach oben