Wallstein Verlag

Medialität der Erinnerung


Uwe Johnson und der Dokumentarismus in der Nachkriegsliteratur


Lesarten von Johnsons Romanen. In das Jahr 2014 fallen der 80. Geburtstag und 30. Todestag des Autors.


Dokumentarische Verfahren als Mittel zur Erinnerung reagieren auf historische Entwicklungen und die Vielfalt der Medien. Dabei fächert sich der Begriff des »Dokuments« auf in eine Vielzahl medialer Performanzen, die neben Schrift- auch Ton- und Bilddokumente umfasst. Uwe Johnsons Werk zeichnet sich durch akribische Recherche und multiperspektivisches Erzählen aus, wurde allerdings bislang nur selten bzw. partiell im Falle der »Jahrestage« mit dem »Dokumentarismus« assoziiert. Alexandra Kleihues unterzieht den Begriff des »Dokumentarismus« einer grundlegenden Neuorientierung und vertritt die These, dass die Arbeit an dokumentarischen Verfahren charakteristisch ist für das gesamte literarische Schaffen Johnsons. In ihrer Untersuchung zieht sie zum Vergleich Romane von Christa Wolf, Ingeborg Bachmann, Max Frisch und Heinrich Böll heran, die eine literaturgeschichtliche, poetische oder auch private Korrespondenz mit Johnson verbindet. Die Analyse bezieht unveröffentlichtes Archivmaterial ein, das bislang nicht wissenschaftlich ausgewertet wurde.
Alexandra Kleihues

Alexandra Kleihues (1968-2015) war Privatdozentin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und stellvertretende Direktorin und Leiterin des Bereichs Geisteswissenschaften ...

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