Wallstein Verlag

Elf Jahre


Ein Bericht aus deutschen Konzentrationslagern

Hg. und kommentiert von Kathrin Helldorfer, Annette Kraus und Jörg Skriebeleit. Aus dem Französischen von Susanne Röckel

Reihe: Flossenbürger Forum; Bd. 1


Ein frühes Zeugnis des KZ-Häftlings Carl Schrade gibt detaillierte Einblicke in das System der Konzentrationslager.


Die Berichte von Eugen Kogon, Hans Maršalek und Hermann Langbein über ihre Zeit in den Konzentrationslagern Buchenwald, Mauthausen und Auschwitz entstanden schon in der frühen Nachkriegszeit und waren für die Erinnerungsarbeit wegweisend. Auch Carl Schrade verfasste bald nach der Befreiung einen eindrucksvollen Bericht.

Wegen mehrerer

Vorstrafen für Eigentumsdelikte war er 1934 verhaftet und von da an als sogenannter Berufsverbrecher elf Jahre in Konzentrationslagern interniert worden: zunächst in Lichtenburg, Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald und von 1939 bis zur Befreiung 1945 im KZ Flossenbürg. Dort wurde er Oberkapo im Krankenrevier und setzte sich unter Lebensgefahr für seine Mitgefangenen ein. So konnte er einen jungen polnischen Juden in der Typhusstation verstecken und ihn damit vor dem Todesmarsch bewahren.
Zu Lebzeiten konnte Schrade keine Leserschaft für seinen Bericht finden. 2010 tauchte das Manuskript im Nachlass eines französischen Mithäftlings und Freundes auf. Mit der Publikation dieses Zeugnisses wird zum ersten Mal die Stimme eines als »Berufsverbrecher« verfolgten NS-Opfers laut.

Diese äußerst heterogene Haftgruppe stand, ähnlich wie die als »Zigeuner« und »asozial« Verfolgten bereits vor 1933 am Rande der Gesellschaft; eine Ausgrenzung, die sich nach der Befreiung fortsetzte.
Kathrin Helldorfer

Kathrin Helldorfer, geb. 1980, ist seit 2009 in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

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Annette Kraus

Annette Kraus, geb. 1982, arbeitet seit 2010 in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg als wissenschaftliche Mitarbeiterin.

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Carl Schrade

Carl Schrade (1896-1974), geboren in Zürich, lebte ab 1919 bis zu seiner Verhaftung in Berlin. Nach seiner Befreiung kehrte er im Juli 1946 nach Zürich zurück und arbeitete als kaufmännischer Angestellter, später als Reisevertreter.

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Jörg Skriebeleit

Jörg Skriebeleit, geb. 1968, ist Kulturwissenschaftler und Historiker und seit 1999 Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Zahlreiche Publikationen zur Erinnerungskultur und zur Geschichte des Konzentrationslagers Flossenbürg.

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