Wallstein Verlag

Selbstverständnisse


Dialoge über Körper und Gemüt im frühen 19. Jahrhundert


Die Untersuchung einzigartigen Quellenmaterials aus dem frühen 19. Jahrhundert legt überraschende Konzepte von Körper und Krankheit offen.


In der Medizin im frühen 19.  Jahrhundert wurden Körper und Gemüt als Einheit gesehen und zusammen behandelt. Personen, die sich als krank beschrieben, brachten also gleichermaßen ihre Wahrnehmungen am Körper wie am Gemüt zum Ausdruck.
Bettina Brockmeyer untersucht Briefe von Patientinnen und Patienten an Samuel Hahnemann (1755-1843), den Begründer der Homöopathie, und weitere Selbstzeugnisse aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie gewähren zum Teil ungewöhnlich intime Einblicke in Empfindungen, Erlebnisse und Alltagswelten von Frauen und Männern verschiedener sozialer Schichten. Daneben analysiert die Autorin zeitgenössische Perspektiven auf die aus der Antike stammende populäre Diätetik, auf Geschlechterrollen, Religion, Geschlechtlichkeit, Körperfunktionen und auf den Umgang mit dem Sterben von Angehörigen. Die Studie erschließt sowohl zeitgenössische Alltagspraktiken und Körper- sowie Gemütswahrnehmungen als auch Zugänge zur Vorstellung der Menschen von sich selbst. Die hier untersuchten Quellen bieten einen atemberaubenden Kontrast zu bisherigen Vorstellungen vom »Prozess der Zivilisation«.
Bettina Brockmeyer

Bettina Brockmeyer, geb. 1974, studierte Germanistik, Geschichte und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an den Universitäten Bochum und Cork/Irland. Wissenschaftliche Assistentin an der Fakultät für Geschichtswissenschaften der Universität Bielefeld. ...

mehr


nach oben