Wallstein Verlag

Formen des Vergessens


Reihe: Historische Geisteswissenschaften. Frankfurter Vorträge; Bd. 9


Vergessen als Filter, als Waffe und als Voraussetzung für die Schaffung des Neuen.


Angesichts der gegenwärtigen Dominanz der Auseinandersetzung mit Erinnerung haben wir das Vergessen anscheinend vergessen. Tatsächlich ist aber nicht das Erinnern, sondern das Vergessen der Grundmodus menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Für das Erinnern bedarf es einer aktiven Anstrengung, Vergessen hingegen geschieht lautlos und scheinbar unspektakulär.
Dass Vergessen aber auch ein aktiver Prozess sein kann, zeigt Aleida Assmann in ihrer zweigeteilten Untersuchung. Im ersten Teil beschreibt sie neben sieben konkreten Techniken für das Vergessen dessen verschiedene Ausprägungen: vom selektiven Vergessen zur Fokussierung auf bestimmte Erinnerungen, über defensives Vergessen etwa als Selbstschutz der Täter, bis hin zum konstruktiven Vergessen als umfassendem Neubeginn. Im zweiten Teil liefert Assmann sieben Beispiele zu den zuvor beschriebenen Formen des Vergessens. Dabei geht sie unter anderem auf die Unsichtbarkeit von Denkmälern (deren eigentliche Aufgabe das Erinnern sein sollte), das Vergessen von Menschenrechtsverbrechen »im Schatten des Holocaust« (wie dem Genozid an den Herero) oder die (Un-)Möglichkeit des Vergessens im Internet ein.
Aleida Assmann

Aleida Assmann, geb. 1947, ist emeritierte Anglistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie lehrte Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und nahm Fellowships am Wissenschaftskolleg zu Berlin und am Aby-Warburg-Haus Hamburg ...

mehr



Pressestimmen


Erkläre nichts. Stell es hin. Sag`s. Verschwinde.
Heiner Goebbels

€9,90

Amerikanischer Staatsbürgersentimentalismus
Heike Paul

€14,00

Latenz
Anselm Haverkamp

€14,00

Die Erfindung der Intoleranz
Stephen Greenblatt

€14,00

Der neue und der alte französische Säkularismus
Joan Wallach Scott

€9,90

Politik der Evidenz
Klaus Krüger

€9,90

Was ist eine Ruine?
Alain Schnapp

€9,90

»Jüdisch« als politisches Konzept
David Nirenberg

€9,90

Possenspiel mit tragischem Helden
Luca Giuliani

€9,90

Vergängliche Gefühle
Ute Frevert

€9,90

Suche nach dem Handorakel
Helmut Lethen

€9,90

Der feiste Doktor
Lyndal Roper

€9,90
nach oben